Das
Top-Quark ist, mit einer Masse die ungefaehr der eines Goldatoms
entspricht, das schwerste unter den heute bekannte Elementarteilchen.
Als schwacher Isospinpartner des Bottom-Quarks wurde es bereits in den
spaeten 70er Jahren vorhergesagt, konnte experimentell aber erst 1995
am Tevatron direkt nachgewiesen werden. Seit Frühjahr 2010 werden am LHC zum ersten mal Top-Quarks in Europa produziert. Der Wirkungsquerschnitt ist dabei um eine Groessenordnung hoeher als am Tevatron.
Die statistische Genauigkeit der Daten kann demnach bereits nach ein bis zwei Jahren
mit den Tevatronresultaten mithalten. Spaetestens mit Erhoehung der
Schwerpunktsenergie auf 14 TeV und dem damit verbundenen Anstieg des
Wirkungsquerschnitts um eine weitere Groessenordnung wird der LHC dann
zu einer "Top-Fabrik" werden. Auch wenn grundlegende Eigenschaften
des Top-Quarks bereits experimentell gut gemessen werden konnten, so
wird es dennoch auch weiterhin Gegenstand aktueller Forschung bleiben,
schliesslich moechte man natuerlich so bald wie moeglich die
Tevatronmessungen an Genauigkeit ueberbieten und damit das
Standardmodell noch besser auf seine Konsistenz ueberpruefen - und
nebenbei moeglicherweise auch Hinweise auf neue Phaenomene finden!
Unser Fokus lag dabei in letzter Zeit auf der Messung des
Verhaeltnisses von verschiedenen Top-Paarzerfaellen, welches sensitiv
auf neue Physik und gleichzeitig robust gegenueber systematischen
Unsicherheiten ist. Auch an der Messung der Top-Quarkmasse mit fruehen
Daten sind wir weiterhin interessiert.